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„Wie wichtig ist das Zuhören?“ – oder – Der Stein in Deiner Hand

Als Erwachsene sind wir an das Zuhören oft nicht gewöhnt. Viel geübter sind wir in der Haltung des Erwachsenen, der schnell eine Antwort oder sinnvolle Handlungsanweisung parat hat.

Dabei sind wir eigentlich auch manchmal überfordert und unbesonnen. Zudem reagieren wir oft, wenn wir ratlos sind und nicht weiterwissen, mit erlernten, von unseren Eltern übernommenen Mustern, unter denen wir als Kinder vielleicht selbst gelitten haben – und die wir ganz sicher niemals anwenden wollten…

Mit GAMiKi haben auch Sie als Erwachsener die Möglichkeit, neue Erfahrungen zu machen. Sie können sich ganz auf das Kind und seine Kreativität einlassen und konzentrieren.


Dabei sind Sie nicht allein, sondern der Zuhörerstein in Ihrer Hand unterstützt Sie, sich auf die jeweilige Begegnung einzustellen.

Der Zuhörer-Stein ist durch seine polierte Oberfläche ein natürlicher Handschmeichler. Er bildet den „Anker“ für eine absichtslose Haltung, in der Sie dem Kind offen und neugierig begegnen können. Sie können so aus Ihrer vielleicht gewohnten, „allwissenden“ und handelnden Rolle als Erwachsener einen Schritt heraustreten und dem Kind „das Feld überlassen“. Ihre einzige Absicht ist jetzt, den Prozess des Kindes zu begleiten. Das ist für viele Erwachsene eine ganz neue und bereichernde Erfahrung – und für das Kind ebenso!

Sie sind als Elternteil oder Bezugsperson während der Arbeit mit GAMiKi in der Rolle der Begleitung. Es geht bei GAMiKi hauptsächlich um die Erlebniswelt des Kindes, für die Sie zusammen einen Raum eröffnen. Seien Sie neugierig auf den nicht-sprachlichen Ausdruck des Kindes, das sich nun mit den Figuren und Elementen spielerisch mitteilen kann. So nähern Sie sich gemeinsam dem Problem oder Anliegen und können die Gefühlswelt des Kindes und seine Ansichten kennenlernen.

Kinder leben und fühlen sehr ursprünglich. Wenn sie sich frei und sicher fühlen, entwickeln sie leicht eine spielerische Kreativität. In unserem stressigen Alltag, in dem wir Erwachsenen meist stark in unsere Arbeit eingebunden sind und Kinder mehr Zeit am Handy oder an der Spielkonsole als draußen oder im freien Spiel verbringen, bleibt kaum noch Zeit für diese Art der kreativen Entwicklung. Dadurch ist sie oft ungeübt oder sogar verschüttet. Sich gemeinsam mit einem Erwachsenen auf ein Problem oder Thema auszurichten – kombiniert mit der Freiheit, eigene Ideen zu entwickeln – eröffnet dem Kind und allen Beteiligten weitreichende Erkenntnis- und Wachstumsmöglichkeiten.


Mit GAMiKi können wir bewusst einen Perspektivwechsel zu einer neuen Art von Aufmerksamkeit vollziehen.

Dabei ist es wichtig, unsere Bewertungen loszulassen. Bewertungen ordnen und vereinfachen normalerweise scheinbar unser Leben. Mit der Einordnung in gut und schlecht, richtig und falsch, gesund und krank, Freund oder Feind finden wir schneller Antworten auf die Fragen und Probleme, denen wir im Leben begegnen. Verständlich, dass wir diese Möglichkeit nutzen. Aber das Leben ist vielfältiger und bunter und lässt sich in seiner Vielschichtigkeit durch diese Bewertungen nicht erfassen. Wir schränken dadurch unseren Horizont der Möglichkeiten und der Bewusstheit ein und beschneiden sowohl das kindliche als auch unser eigenes kreatives Potenzial. Wenn wir jedoch die gewohnten Bewertungsebenen loslassen und dem Kind einfach zuschauen, ohne es zu korrigieren, erleben wir oft eine lebendige Resonanz mit unserer eigenen Emotionalität und Gefühlswelt.

Dieses Loslassen und Zuhören ist eine große Herausforderung und oft ein Wagnis, weil wir uns damit in eine ungewohnte Situation und Position begeben. Doch gerade dadurch wird so vieles möglich. Bleiben Sie aufmerksam. Der Stein in Ihrer Hand unterstützt Sie dabei. Es darf sich alles zeigen, was ist! Versuchen Sie, das Kind wohlwollend zu beobachten, ohne es in Ihre eigene Interpretationsrichtung zu lenken. Vielleicht sagen Sie Sätze wie „Ach, sieh mal an!“ oder „Das ist ja interessant!“.


Auf diese Weise werden Sie Neues erfahren:

Wie geht das Kind mit der Situation am Brett um? Welche seiner Stärken nutzt es, um etwas Neues auszuprobieren? Wie lässt es sich auf den Prozess ein? Was möchte das Kind ausdrücken, wenn es die nicht-sprachliche Ebene nutzen darf? Wie viel Unterstützung braucht es, bis es in die selbstständige Aktivität findet? Welche Erkenntnisse, Impulse oder Lösungen findet das Kind auch ohne äußeres Zutun?

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