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Angst – oder – Wie unterschiedlich kann dieses Gefühl aussehen?

Angst ist ein unangenehmes Gefühl und wir kennen es alle:
Die Angst fühlen wir alle tief in uns – körperlich und auch seelisch. Sie kann uns lähmen, sie kann uns Bauchschmerzen, Herzrasen und zittrige Knie machen und unseren Kopf wie leer werden lassen.

Als Erwachsene wissen wir meistens, warum wir Angst haben und haben auch irgendwelche Strategien entwickelt, damit umzugehen und das Gefühl zu distanzieren.

Diese Möglichkeiten haben Kinder oft nicht.
Sie haben Angst und sie sind dann diese Angst. Ganz und gar in dem Moment.

Mit GAMiKi können wir Kinder einladen, dieses Gefühl und das, was Angst macht, genauer aufzuspüren und nach außen zu bringen.

Durch das Aufstellen wird das Gefühl sichtbar und das Kind kann die Angst betrachten und begreifen – es entsteht eine Distanz und das Kind kann nun neue Wege finden.

Es gibt viele verschiedene Möglichkeiten, wie Angst aufgestellt werden kann:

Ein Kind sucht sich für die Angst vielleicht die große schwarze Figur aus und stellt sie in die Mitte. Für sich selbst nimmt es vielleicht die kleine rote Figur und stellt sie vor die Angst.

Manche Kinder gehen damit gleich ins Gefühl und sagen: „Genauso groß ist meine Angst auch immer, da kann ich dann gar nichts mehr machen.“ Nach einer Weile stellt es die Angst dann ganz überzeugt ein Stückchen von der kleinen Figur weg und es entsteht ein Raum, in dem Neues möglich wird.

Bereits beim nächsten Mal erzählte mir das Kind aus diesem Beispiel begeistert, dass es seit dieser Arbeit mit GAMiKi, weniger Angst hatte, „weil ich ja jetzt wusste, wie die Angst aussah und ich sie ein Stück in mir wegstellen konnte!“

Und dann gibt es Kinder, die sich aus den Plättchen eine Schutzmauer aufbauen, hinter der sie stehen können, legen um sich einen Ring, der sie beschützt oder bauen ihr Familie mit Figuren um sich herum.

In einem weiteren Fall sagte ein kleiner Junge beim Betrachten der Figuren, die er aufgestellt hatte: „Ne, so klein bin ich gar nicht. Ich bin ja schon 5 Jahre alt, und gehe dieses Jahr in die Schule!“, und dann stellte er seine Figur auf eines der Plättchen.
„Und dann spiele ich doch auch noch Fußball und Fußballer haben keine Angst!“, ergänzte er und legte noch ein Plättchen unter sich.
„Und dann habe ich noch Mama und Papa und meine Geschwister!“, und legte sich dann noch die anderen zwei Plättchen unter seine Figur. Danach betrachtete er ganz zufrieden, was er aufgestellt hatte. Er war nun im Verhältnis zu der Angst nicht mehr klein.

Zum Schluß rückte auch dieser Junge die Angst noch ein Stück von sich weg und so hatte er ganz alleine aus sich heraus und in sich Ressourcen gefunden, auf die er in angstauslösenden Situationen zurückgreifen kann.


Und so unterschiedlich die Kinder sind und so vielfältig Situationen sein können, sind auch die Möglichkeiten, die mit GAMiKi als Lösungen entstehen können.

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