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HINTERGRÜNDE

Wie hat alles angefangen – oder – Wie lösen wir Probleme, wenn wir keine Worte finden?

Heute möchte ich Euch auf eine Reise mitnehmen und wir reisen zum Beginn von GAMiKi als es noch längst nicht GAMiKi hieß, sondern nur als eine Idee in mir aufkeimte.

Vorletztes Jahr (2020) fing alles an, als auf einmal unsere vier Kinder zu Hause saßen und Homescooling machen sollten. Der Große in der Abiturvorbereitung, die anderen drei in der 10., 8. und 6. Klasse und mein Mann und ich im Homeoffice.

Da gab es plötzlich eine neue enge Hausgemeinschaft. Sie brachte einerseits Spaß, Lebendigkeit und Zusammengehörigkeitsgefühl, aber auch Reibungen und Herausforderungen in Bereichen, die es vorher in unserer Familie so noch nicht gab:

Herausforderungen und notwendige Absprachen

Wie machen wir das mit den technischen Endgeräten?

Wer braucht was wann? Bis wir alle ausgestattet waren…

Da gab es plötzlich Langeweile und Unterforderung, weil die Lehrer besonders für die Kleinen wenig Zeit hatten.

Und bei den beiden Großen Überforderung durch die Aufgaben, weil sie nun den ganzen Stoff für Abitur und Oberstufe, alleine bewältigen mussten.

Das brachte ein ganz neues Maß an Eigenverantwortung, an das sich alle erstmal gewöhnen mussten.

Und dann das Erleben, dass von einem Tag auf den anderen der gesamte Alltag zusammenbrechen kann. Kein Sport, kein Musikunterricht, keine Freunde, keine Schule, keine…

Nur zu Hause und nur Familie.

War ja die ersten Wochen echt nett, aber dann?

Ja, dann mussten wir viel miteinander verhandeln, neu festlegen und für uns alle einen guten Weg finden.

Es war für uns, wie wohl für fast alle Menschen in Deutschland und der Welt eine besondere Zeit! Und manchmal haben wir uns ganz schön verhakt.

Kreative Lösungsansätze

Als wir wieder einmal so gar keinen guten Weg finden konnten, haben wir meine Figuren aus der Praxis geholt, mit welchen ich in der Aufstellungsarbeit im Einzelsetting arbeite.

Und dann haben wir das Problem einfach aufgestellt. Jeder konnte seine Sicht auf die Dinge einmal mit den Figuren aufstellen, ohne dabei nach den richtigen Worten suchen zu müssen.

Nach dem ersten Zögern ergab sich so ziemlich schnell und überraschend kreativ für uns alle eine neue Lösung. Die setzten wir um und alle waren begeistert, weil wir einander auf diesem Weg besser verstehen und achtsamer mit einander umgehen konnten.

Von da an nutzten wir diese Möglichkeit häufiger, um schwierige Situationen besser zu verstehen, Gefühlen auf die Spur zu kommen oder auch unterschiedliche Standpunkte sichtbar zu machen. So ergaben sich oft sehr klärende Gespräche, die Kommunikation wurde wieder freier und es fanden sich auch überraschende neue Impulse.

Aus diesen Erfahrungen entstand dann die Idee, diese so anfänglich entwickelte Methode auch für andere Kinder in einer spielerischen Form nutzbar zu machen.

Und dabei ist ein Spiel entstanden, dass Kinder einläd, sich frei mit Figuren auszudrücken, wenn Zusammenhänge unklar oder Worte schwierig zu finden sind.

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